Konstruktionsvollholz (KVH) und Brettschichtholz (BSH), das in der Praxis auch unter der Bezeichnung Leimbinder bekannt ist, zählen heute zu den wichtigsten Werkstoffen des modernen Holzbaus. Sie erfüllen den Anspruch der Zimmereien nach einem trockenen, maßhaltigen und formstabilen Produkt, das sich in ihren hochmodernen Bearbeitungszentren wirtschaftlich und effizient verarbeiten lässt. Trotz ihres verhältnismäßig geringen Gewichtes sind Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz enorm tragfähig und belastbar! Vor allem mit Brettschichtholz lassen sich die tollsten Konstruktionen mit eindrucksvollen Spannweiten umsetzen. Architekten nutzen dies in der Planung öffentlicher und kommerzieller Bauwerke mit höchsten statischen Beanspruchungen wie Produktions- und Lagerhallen, Messehallen, Ausstellungen, Sport- und Reithallen, Hallenbädern, Schulen, Museen oder Brücken. Doch auch in dem klassischen Ein- und Mehrfamilienhausbau, landwirtschaftlichen Gebäuden oder kleineren Bauvorhaben wie Terrassenüberdachungen oder Carports kommen die vielseitigen Baustoffe zum Einsatz. Neben ihren exzellenten technischen Werten besitzen Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz eine Reihe an Vorteilen gegenüber den anderen konventionellen Baustoffen:
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Mit seinem schönen, natürlichen und individuellen Charakter bietet Holz eine Fülle an visuellen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich durch die Wahl verschiedener Holzarten, Oberflächenstrukturen oder einen Farbanstrich beinahe endlos erweitern lassen. Holz ist darum nicht nur im Terrassen-, Fassaden- und Innenausbau äußerst beliebt, auch konstruktive Bauteile wie Brettschichtholz oder Brettsperrholz kommen immer häufiger als sichtbare Elemente zum Einsatz. Mit seinen Eigenschaften als Wärme- und Feuchtespeicher sorgt Massivholz gleichzeitig für ein besseres Wohnklima und Wohlbefinden.
Der Werkstoff Holz wächst in ausreichenden Mengen und permanent nach, was besonders in Zeiten schwindender Ressourcen einen wesentlichen Mehrwert darstellt. Dabei nutzen Hersteller die waldreichen Länder wie Österreich oder Deutschland als Standort, um sich mit Holz aus regionaler, nachhaltig bewirtschafteter Forstwirtschaft zu versorgen. Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz besitzen eine positive Ökobilanz, da neben dem Transport auch die Bearbeitung und Produktion mit einem sehr geringen Energieeinsatz möglich sind. Die in der Produktion entstehenden Nebenprodukte können zu 100 % verwertet werden (vor allem thermisch). Nach ihrem Gebrauch können die Bauteile in den meisten Fällen wiederverwertet werden oder lassen sich auch vollständig ökologisch recyceln.
Konstruktionsvollholz wie Brettschichtholz unterliegen während ihrer Herstellung regelmäßigen und strengen Eigen- und Fremdüberwachungen. Nur so kann ein zuverlässiges und sicheres Produkt mit fest definierten Eigenschaften (Holzfeuchte, Festigkeiten) gewährleistet werden. Der Holzfachhandel bevorratet in der Holzart Fichte viele der zahlreichen Vorzugsquerschnitte, sodass die im Holzbau gebräuchlichen Dimensionen in diversen System- oder Standardlängen in der Regel kurzfristig lieferbar sind.
Konstruktionsvollholz hat im Holzbau das Sortiment des sägerauen Bauholzes dank seiner deutlich besseren Produkteigenschaften inzwischen fast vollständig ersetzt. Schon die besondere Form des Schnittholzeinschnittes ohne oder mit einer durchtrennten Markröhre minimiert das Risiko der Rissbildung, Verdrehung und Krümmung. Das Schnittholz wird im Anschluss schonend künstlich getrocknet bis zu einer Holzfeuchte in Höhe von 15 % +/- 3 %. Damit ist die Anwendung im Holzbau auch ohne einen zusätzlichen chemischen Schutz möglich. Nach der Trocknung erfolgt die Sortierung nach Festigkeit. Dabei werden sämtliche Fehlstellen entfernt, die die Festigkeit einschränken. Die verbleibenden Stücke werden mit einer sogenannten Keilzinkung wieder zu einer in der Theorie endlos langen Stange miteinander verbunden und anschließend auf eine bestimmte Länge gekappt, ehe die Stangen in einem abschließenden Produktionsschritt auf Maß gehobelt bzw. egalisiert werden.
Konstruktionsvollholz kann je nach Einsatzbereich in unterschiedlichen Holzarten, Qualitäten oder Lieferformen gefertigt werden. Üblich sind Fichte und Tanne, wobei auch Nadelholzarten mit einer besseren natürlichen Resistenz wie Lärche, Douglasie oder Kiefer herstellbar sind. Weiterhin werden die Qualitäten „nicht sichtbar“ und „sichtbar“ unterschieden. In der Sichtqualität sind die optischen Anforderungen deutlich höher, da Holzfehler wie Baumkante, Astzustand, Rindeneinschluss, Risse, Harzgallen, Verfärbungen, Insektenbefall oder Oberflächenbeschaffenheit in ihrem Vorkommen und ihrer Größe beschränkt werden. Konstruktionsvollholz wird ohne oder mit Keilzinkung hergestellt.
Um den Anforderungen des Holzbaus nach einer prompten Lieferfähigkeit genügen zu können, haben wir das Sortiment Konstruktionsvollholz in den vergangenen Jahren ständig erweitert. Inzwischen umfasst unser Lagersortiment fast 50 Dimensionen in der Qualität „nicht sichtbar“ und den bewährten Standardlängen 5,0 m ohne Keilzinkung und/oder 13,0 m mit Keilzinkung. Weitere Querschnitte, Systemlängen oder Holzarten können wir über unsere leistungsstarken Partner gerne für Sie bestellen.
Brettschichtholz besteht aus mindestens drei parallel miteinander verleimten und nach Festigkeit sortierten Brettlamellen der Holzart Fichte, in seltenen Fällen auch Tanne, Lärche, Kiefer oder Douglasie. Brettschichtholz wird nicht nur in verschiedenen Oberflächenqualitäten (Industriequalität, Sichtqualität), sondern auch unterschiedlichen Festigkeitsklassen gefertigt. Gewöhnlich sind nach der Produktnorm EN 14080:2013 die Klassen GL 24c, GL 24h, GL 28c und GL 30c. Die Ziffer steht für den charakteristischen Wert der Biegefestigkeit in N/mm², der Zusatz „c“ bzw. „h“ für einen kombinierten bzw. homogenen Aufbau. Während ein kombiniertes Brettschichtholzes im Randbereich Brettlamellen mit einer höheren Festigkeit besitzt, besteht homogenes Brettschichtholz ausschließlich aus Lamellen derselben Festigkeitsklasse. Ist nichts anderes vereinbart, wird Brettschichtholz GL 24c in Sichtqualität geliefert.
Mit Brettschichtholz lassen sich Dimensionen und Spannweiten realisieren, die mit massivem Bauholz bzw. Konstruktionsvollholz nicht mehr möglich sind. Doch selbst bei üblichen Spannweiten fällt die Wahl häufig auf ein Brettschichtholz, das Vollholz gegenüber einige Vorteile aufweisen kann: Durch die höhere Biegespannung lassen sich Konstruktionen mit kleinen und schlanken Bauteilen planen, was filigran wirkt und gleichzeitig den Materialeinsatz mindert. Zudem ist Brettschichtholz überaus formstabil, maßhaltig und arm an Rissen. Durch die bessere Oberflächenqualität (in der Sichtqualität) eignet sich Brettschichtholz auch sehr gut für Anwendungen in sichtbaren Bereichen. Die Bauteile sind in den meisten Fällen zum Schutz vor Verschmutzungen, Nässe oder Beschädigungen einzeln foliert.
Wir bevorraten an unserem Standort in Eislingen/Fils über 25 Dimensionen Brettschichtholz der Holzart Fichte in Sichtqualität und Festigkeitsklasse GL 24c. Die Stangenlänge beträgt 12,00 m, wobei wir hieraus auch gegen einen geringen Aufpreis Listen ohne Verschnitt anfertigen. Brettschichtholz in anderen Oberflächenqualitäten, Festigkeitsklassen, Holzarten, Dimensionen oder Längen können wir gerne nach Bedarf bestellen. Neben den üblichen parallelen Trägern ist Brettschichtholz auch in den verschiedensten Sonderformen lieferbar (z.B. mit Blockverleimung oder Überhöhung, als Satteldach-, Pultdach-, Fischbauch- oder Bogenbinder, als profiliertes Element mit Falz, Nut, Nut und Feder). Bitte sprechen Sie uns an.